Die Haushaltsrede unserer Fraktionssprecherin Monika Smoydzin Logermann für unsere Fraktion Grüne Reken:
„Sehr geehrter Herr Bürgermeister Deitert,
sehr geehrte Damen und Herren,
zunächst möchten wir uns bei der Kämmerei und allen sonst beteiligten Personen für die
Aufstellung des Haushaltes bedanken.
Auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung sprechen wir unseren Dank aus für
ihre geleistete Arbeit.
Ein großer Dank von uns geht ebenso an die ehrenamtlich tätigen Menschen hier in der
Gemeinde.
Reken geht es wirtschaftlich und finanziell gut. Es gibt keine gemeindliche Steuererhöhung. Die
Vereine können sich nach wie vor auf die Unterstützung der Gemeinde verlassen. Die Verwaltung
plant keine neuen Stellen, sie wird bewusst schlank gehalten.
Im Oktober konnte die moderne Windkraftanlage eingeweiht werden, ein gutes und nachhaltiges
Projekt für Reken.
Der Haushalt 2024 ist wie in den Vorjahren ausgeglichen.
Für die Gemeinde Reken bleibt weiterhin die Unterbringung und die Wohnungssuche für
Geflüchtete eine große Herausforderung. Sie zu meistern macht es u.a. möglich, den betroffenen
Personenkreis hier willkommen zu heißen.
Die Gemeinde hat in diesem Jahr ein Klimaschutzkonzept erstellt, es ist ein Fahrplan für die
Zukunft. Es ist aber auch ein Konzept, das weiterentwickelt und angepasst werden muss. Der
Klimaschutz darf auch nicht allein von finanziellen Mitteln abhängig gemacht werden. In letzter
Zeit ist von sogenannten Kipppunkten des Klimas die Rede. Sie zeigen, dass die
Klimaveränderung nicht langsam vonstatten geht, sondern dadurch enorm beschleunigt werden
kann.
In der HH-Präsentation steht unter „Neue Aufgaben und Herausforderungen“ u.a. der Begriff
„Klimafolgeanpassung“. Wir müssen aber auch der Klimaveränderung entgegenwirken.
Unter diesem Aspekt muss die nächsten Jahre in Reken noch viel getan werden.
In 2023 hat die Gemeinde zur Regionalplanung für zukünftige Baugebiete eine Stellungnahme
abgegeben. Wir haben dieser Stellungnahme nicht zugestimmt. Sie zeigt eine Sichtweise, die wir
nicht teilen, denn sie ist zu sehr auf Ausweitung der Bebauungsgebiete in Reken zu Lasten der
Landwirtschaft, der Naturschutzgebiete und der Wasserschutzgebiete ausgerichtet. Dies stellt
eine Endlosbevorratung von Baugebieten dar. Da fordern wir eine Vorgehensweise, die einem
Flächenfraß entgegenwirkt.
Auch das Thema Grundwasser muss in Reken mehr beachtet werden. In unserem Ort wird viel
Grundwasser gefördert für Trinkwasser, für Industrie und Gewerbe.
Grundwasser erneuert sich durch Versickerung von Regenwasser. Das Gleichgewicht zwischen
Entnahme und Neubildung muss konsequent verfolgt werden. Der Grundwasserspiegel sinkt hier
seit Jahrzehnten. Bäche fallen im Sommer trocken.
Wir müssen alle Möglichkeiten ausschöpfen, um dem entgegenzuwirken. Ein Zuwarten können
wir uns nicht mehr leisten.
Auch die Nitratgehalte zeigen von Wasserproben in einigen Brunnen einen höheren Wert als noch
vor Jahren.
Auch hier müssen alle Möglichkeiten ergriffen werden, um dem entgegenzuwirken. Tiefere
Brunnen zu bohren ist eine sehr begrenzte Lösung, da man damit das Problem nur für eine
bestimmte Zeit umgehen kann.
Das Thema Grundwasser erfordert also viel Aufmerksamkeit. Reken muss eine
Schwammkommune werden und alle Möglichkeiten ausschöpfen, dass das Regenwasser und
auch möglichst gefördertes Wasser hier dem Boden wieder zugeführt werden.
In unserer Gemeinde darf niemand zurückgelassen werden. Es ist an der Zeit, dass wir diejenigen
in den Blickpunkt nehmen, die am meisten Unterstützung benötigen.
Unser Haushalt sollte darauf abzielen, die soziale Gerechtigkeit zu fördern. Wir müssen
sicherstellen, das wirklich jeder Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung hat. Investitionen in
Schulen und Bildungsprogramme sind von entscheidender Bedeutung, um unseren Kindern eine
gute Zukunft zu ermöglichen.
Des Weiteren sollten wir uns verstärkt um unsere älteren sowie evtl. durch Krankheit oder
anderweitige Schicksalsschläge erwerbsgeminderten Mitbürgerinnen und Mitbürger kümmern. Es
ist unsere absolute Pflicht, sicherzustellen, dass sie angemessene, individuell angepasste
Anteilnahme, Pflege sowie Unterstützung in jeglicher Hinsicht erhalten.
Darüberhinaus sollten wir den Fokus verstärkt auf bezahlbaren Wohnraum legen. Niemand sollte
gezwungen sein, über seine Verhältnisse zu leben oder aber sich mit unsicheren
Wohnverhältnissen zufriedengeben zu müssen. Durch den Ausbau von sozialen Wohnungsbau
können wir dafür sorgen, dass auch in unserer Gemeinde alle Mitbürgerinnen und Mitbürger ein
sicheres Zuhause haben.
Gerade im Hinblick auf die Tatsache, dass eine große Anzahl an Menschen mit
Beeinträchtigungen in unserer Gemeinde lebt, ist es unerlässlich, die Barrierefreiheit in den Fokus
zu nehmen und somit allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern eine möglichst umfangreiche Teilhabe
an grundlegenden Dingen des täglichen Lebens zu ermöglichen.
Wir können dem Haushalt in dieser Form nicht zustimmen.
Wir wünschen allen Rekenern und Rekenerinnen ein besinnliches Weihnachtsfest und alles Gute
für das neue Jahr.“
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